Leerstand Hasenheide 119

Das auffälligste leerstehende Haus Neuköllns steht direkt am Hermannplatz. An der Ecke Hermannstraße zur Hasenheide fällt es auf, wenn man nur daran vorbei läuft. Die Eigentümer haben es verwahrlosen lassen, die ca. 20 Wohnungen und zwei Geschäfte sind seit Jahren nicht vermietet.

Auf den Missstand haben Bürger und Bezirksverordnete immer wieder im Rathaus aufmerksam gemacht. Erst im Oktober 2015 wurde dieser dann angeschrieben und „ihm mitgeteilt, dass ein Leerstandsantrag zu stellen ist“. Der TIP zitiert den zuständigen Stadtrat Thomas Blesing (SPD) darüber hinaus wie folgt: „ob das Haus schon vorher leer war, entzieht sich unserer Kenntnis.“

Darüber hinaus stehen weitere Häuser in der Karl-Marx-Straße, Emser Str. und am Mariendorfer Weg etc. leer. Leerstandsmelder von Mieterinitiativen führen sie alle auf – das Bezirksamt reagiert nicht.

Ein böser Kontrast: Wohnungsmangel auf der einen Seite und Leerstand auf der anderen. Dabei ist die Zweckentfremdung von Wohnraum, wozu Leerstand zählt, durch das Zweckentfremdungsverbotsgesetz seit Mai 2014 endlich verboten. Aber es fehlt den Bezirken nach wie vor an Personal – und im Fall von Neukölln offenbar auch am politischen Willen – dieses konsequent umzusetzen.

Für spekulativen Leerstand oder Investoren, die sich finanziell übernommen haben darf es aber keine Leerstandsgenehnmigungen geben. Altvermietern sollte über eine Beratung zum Beispiel in Richtung Stiftungsmodelle o. ä. die Übergabe in gute Hände erleichtert werden.

Denn Eigentum verpflichtet.